Bio-Hofkäserei Deutschmann
Biohofkäserei Deutschmann GbR.
Oberberglastraße 10, 8523 Frauental
Produkte u.a.: Bio-Rohmilchkäse
Gegründet: 1862 (Bauernhof), 1988 Umstellung auf biologische Landwirtschaft, seit 1991 anerkannte Biolandwirtschaft
MitarbeiterInnen: 15
Web: www.hofkaeserei-deutschmann.at
Was war Ihre Vision als Sie begannen? Was waren Ihre ersten Schritte und wo lagen Ihre Meilensteine?
Franz Deutschmann: Ich habe den Hof ja von den Eltern in wirtschaftlich schwierigen Zeiten übernommen, dachte aber, bevor ich in den Nebenerwerb gehe, werden Leute bei mir arbeiten. Nach Prüfung verschiedener Möglichkeiten in der Betriebsentwicklung kam ich zur Käseherstellung und habe mir in Folge gezielt das entsprechende Wissen angeeignet. „Bio“ oder „Direktvermarktung“ waren damals noch Insider-Tipps und die Rahmenbedingungen für die spezifische Verarbeitung mussten 1993 erkämpft werden. Das Ziel war, im Handel Fuß zu fassen – mit einem Nischenprodukt, das für Qualität vom Bauernhof, von der Region steht.
Regionalität und Nachhaltigkeit sind einerseits moderne Schlagworte anderseits noch wenig umgesetzt. Wie beschreiben Sie Ihren Zugang dazu und inwiefern spiegelt sich das in Ihrem Unternehmen, in Ihrer Unternehmensphilosophie wider?
Franz Deutschmann: Biologische Landwirtschaft ist Nachhaltigkeit, denn du musst langfristig denken. Es setzt sich aus vielem zusammen: vom geschlossenen Produktkreislauf am Hof über die Wärmeversorgung und Energieverbrauch bis zum Beitrag zum Erhalt des Kleinklimas durch entsprechenden Bodenerhalt. Regionalität ist aus meiner Sicht eine Antwort auf die Fragen einer globalisierten Welt, denn wir müssen uns bewusst sein, dass es global gesehen gar nicht selbstverständlich ist, gesunde Lebensmittel zu haben! Prinzipiell brauchen wir wieder mehr von einer Landwirtschaft, die sich ihrer ursprünglichsten Aufgabe besinnt!
Wo setzten Sie in Sachen „Klimastil“ Schwerpunkte? Wo sehen Sie dabei die größten Herausforderungen?
Franz Deutschmann: Wir werden in Kürze eine Photovoltaikanlage installieren und die Anschaffung eines Elektroautos prüfen. Wichtig und entsprechend herausfordernd ist die Erhaltung der Böden – sei es zur Wasserspeicherung oder zur CO2-Bindung. Wir leben in Zeiten des Umbruchs – das wurde von der industriellen Landwirtschaft und der Politik noch nicht richtig verstanden!
Was sind Ihre nächsten betrieblichen Pläne und Ziele?
Franz Deutschmann: Es wird um die Weichenstellung für die nächste Generation gehen. Darum, dass das Vorgelebte und Aufgebaute weiterbetrieben wird und dies als eine erstrebenswerte Arbeit angenommen wird.
Die Klimakonferenz(en) haben sich das 1,5-Grad-Ziel gesetzt. Welche Schritte setzen Sie, um zur Erreichung dieses Ziels beizutragen?
Franz Deutschmann: Man muss bei sich selbst anfangen, darf nicht darauf warten, dass andere beginnen, denn jeder kann darüber nachdenken, was er kauft. Wir leben in einem freien Land, was auch bedeutet, dass wir Verantwortung haben, Vorbild zu sein.